Schützenverein Stederdorf v. 1924 e.V.
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In der Hallo Peine vom Wochenende ist der Vorbericht zum Schützenfest Stederdorf. Am Samstag geht es endlich wieder los
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29. Mai 2022 um 23:36 Uhr
Barmherzigkeit? … - zum Sonntag Reminiszere 2021
Pn Dr. Christiane Tjaden
„Gedenke, Herr, an deine Barmherzigkeit und an deine Güte“ –
wir feiern den Sonntag Reminiszere.
Ein Sonntag zwischen Schuld und Versagen, Barmherzigkeit und Neuanfang.
Wir feiern an unterschiedlichen Orten zu unterschiedlichen Zeiten doch miteinander verbunden im Namen Gottes des Vaters und des Sohnes
und des Heiligen Geistes. Amen
Bibellesung Jesaja 5, 1-7 - Weinberglied
Wohlan, ich will von meinem lieben Freunde singen, ein Lied von meinem Freund und seinem Weinberg. Mein Freund hatte einen Weinberg auf einer fetten Höhe. 2 Und er grub ihn um und entsteinte ihn und pflanzte darin edle Reben. Er baute auch einen Turm darin und grub eine Kelter und wartete darauf, dass er gute Trauben brächte; aber er brachte schlechte. 3 Nun richtet, ihr Bürger zu Jerusalem und ihr Männer Judas, zwischen mir und meinem Weinberg! 4 Was sollte man noch mehr tun an meinem Weinberg, das ich nicht getan habe an ihm? Warum hat er denn schlechte Trauben gebracht, während ich darauf wartete, dass er gute brächte? 5 Wohlan, ich will euch zeigen, was ich mit meinem Weinberg tun will! Sein Zaun soll weggenommen werden, dass er kahl gefressen werde, und seine Mauer soll eingerissen werden, dass er zertreten werde. 6 Ich will ihn wüst liegen lassen, dass er nicht beschnitten noch gehackt werde, sondern Disteln und Dornen darauf wachsen, und will den Wolken gebieten, dass sie nicht darauf regnen. 7 Des HERRN Zebaoth Weinberg aber ist das Haus Israel und die Männer Judas seine Pflanzung, an der sein Herz hing. Er wartete auf Rechtsspruch, siehe, da war Rechtsbruch, auf Gerechtigkeit, siehe, da war Geschrei über Schlechtigkeit.
Impuls
Liebe Schwestern und Brüder,
ein harter Text. Ein Gleichnis, eine Parabel, die von Gott und den Menschen erzählt. Wo damals von „Israel“ und „Juda“ als Adressaten des Zorns gesprochen wird, können wir heute uns einsetzen. Wir zählen zu der Gemeinde Gottes.
Es geht in diesem Weinberglied um das Verhältnis Gottes zu seinen Menschen. Und da lesen wir von einem Gott, der alles für seinen „Weinberg“, sein Volk getan hat. Der Weinbergbesitzer hat seinen Weinberg angelegt. In bester Lage. Perfekte Lebensbedingungen. Wunderschöne Erde mit Sonne, Wasser, Bäumen, Pflanzen, Natur und Mitmenschen. So würde das Leben gedeihen. So würde sein Weinberg Frucht bringen. So würde sich unter den Menschen verwirklichen, was er will: Dass Frieden, dass Liebe, dass Gemeinschaft herrsche.
Statt guter Frucht, statt guter Werke fault der Weinberg. Enttäuschend die Menschen. Zornig, wütend gibt der Besitzer den Weinberg zur Verwüstung frei. Nicht mehr erhaltenswert, zu Nichts nutze.
Wie passt dieses Bild von Gott zu anderen Bildern, etwa dem des barmherzigen Gottes? Dazu später eine Antwort.
Wenn der Weinbergbesitzer von Fäulnis statt guter Frucht spricht, muss ich daran denken, wie wir die Erde, statt sie zu bewahren, zerstören.
Klimawandel durch unseren Lebensstil, steigende Temperaturen und Dürre auf der einen Seite, Überflutungen und schmelzende Gletscher auf der anderen. Plastik und anderer Verpackungsmüll, der die Tiefen der Meere füllt und Fische verenden lässt. Was machen wir aus dem schönen Weinberg Erde? Statt Hegen und Pflegen Ressourcen verschwenden….
Es gibt andere Weinberglieder in der Bibel. Das ist Gott ein liebender Besitzer…. barmherzig, gütig. Warum hier nun diese harten Worte?
Ich glaube, diese Worte sind deshalb so hart, weil sie genau das verhindern wollen, wovon sie erzählen.
Gerade ein liebender Gott kann nicht darüber hinwegsehen, dass Menschen sich und ihren Lebensraum kaputt machen. Damit gerade das nicht passiert, wovon das Weinberglied handelt, wird drastisch die Konsequenz eines rücksichtslosen Lebensstils vor Augen gestellt. Der „Weinberg“ kann als Bild für die Schöpfung stehen. Für den Lebensraum von uns Menschen.
Mit dem Weinberg ist aber auch ein Gemeinwesen gemeint. Der Weinberg ist die Gemeinschaft, das Zusammenkommen derer, die an einem Ort gemeinsam leben. Ein Gemeinwesen wie z.B. unser Dorfleben. Und auch in dieser Hinsicht ist der Text spannend. Wir erfahren nämlich, was ein Gemeinwesen zerstört und was es fördert.
Was zerstört ein Gemeinwesen, eine Gemeinschaft?
Eine Pandemie? Weil Abstandsregeln uns auf Distanz zueinander bringen, weil wir nicht mehr miteinander feiern? Weil wir einander weniger begegnen, isoliert und vereinzelter leben? Macht so etwas Gemeinschaft kaputt? Auch in den Vereinen, bei uns im Dorf? Ich frage mich, wie es in unserem Gemeinwesen weitergeht und wie bei uns die Gemeinschaft z.B. hier im Ort ist, wenn die Pandemie vorbei ist. Uns fehlen Begegnungen und Feste wie das Gemeindefest, das Schützenfest, das Beisammensein am 1. Mai und so viele gemeinschaftliche Erlebnisse in Kirche und Vereinen. Es fehlte uns im vergangenen Jahr, manches muss weiter fehlen…
Aus dem Weinberglied entnehme ich aber, dass ein Gemeinwesen mit anderem steht und fällt: Zwei Dinge werden genannt:
Was ein Gemeinwesen kaputt macht, ist: „Rechtsbruch statt Rechtsspruch“ Und: „Geschrei über Schlechtigkeit“ statt „Gerechtigkeit“.
Was angeprangert wird, sind nicht etwa kriminelle Vergehen, auch wenn es so klingt. Es geht vielmehr um die Art des Umgangs miteinander:
Was ein Gemeinwesen zerstört, ist, wenn es unsolidarisch zu geht. Wenn kein Gemeinsinn da ist, sondern jeder nur an sich denkt. Wenn statt eines Einsatzes für die, die Unterstützung brauchen, Einzelne Vorteile für sich ziehen. Ein unsolidarischer Umgang, unsoziales Verhalten gefährdet Gemeinschaft.
Und: „Geschrei über Schlechtigkeit“ – „auf ein Virus kann man nicht wütend sein“ hat mir letztens jemand gesagt. Mir scheint, manchmal äußert sich Wut, Unzufriedenheit, die dem Coronavirus gelten müsste an unseren Mitmenschen. Da macht jemand einen Fehler oder entscheidet etwas, was jemand anders nicht akzeptieren kann. Und es wird bisweilen in erschreckend beleidigender Weise die Person angegriffen.
Natürlich machen Regierende und Verantwortungsträger Fehler. In der Bundespolitik, in den Ländern, bei uns in den Orten. Bitter.
Doch wer möchte wirklich tauschen mit denen, die Verantwortung tragen? Sei es als Politiker, sei es als Vorgesetzte in Unternehmen, sei es als Akteur in den Behörden. Wer möchte tauschen mit allen, die bei ihren Entscheidungen dieser Tage immer auch Verantwortung für die Gesundheit und das Leben anderer tragen? „Geschrei über Schlechtigkeit“ - auch solches nieder machen von Menschen macht Gemeinsinn kaputt.
Und ein Gemeinwesen ist stark, wenn die einzelnen solidarisch sind. Wenn mit Empathie nicht nur die eigene Situation gesehen wird. Wenn unterstützende Taten, Gesten, einander Aufbauendes Raum findet. Wenn uns daran gelegen ist, dass auch alle anderen gut durch die Krise kommen.
Natürlich ist Vieles, was auch unser gemeinschaftliches Leben im Ort ausgemacht hat, derzeit nicht möglich und wir vermissen es schmerzhaft.
Doch, was ein Gemeinwesen stärkt, was verbindet, ist Solidarität.
Wir alle haben es in der Hand, wie es nach der Pandemie mit unseren Gemeinschaften weitergeht. Behalten wir einander im Blick, seien wir solidarisch. Ich bin zuversichtlich, dass Gemeinschaft dann sogar wachsen kann, trotz MNB und Abstandsregeln.
Denn solidarischen Taten, Hilfen, ermutigende Worte, verständnisvolle Gesten, verziehene Fehler und ermöglichte Neuanfänge bleiben im Gedächtnis. Amen
Fürbitte
Gott, liebend und treu stehst du zu uns.
Du hilfst uns, als Christinnen und Christen zu leben.
Wir bitten dich:
Gedenke, Herr, an deine Barmherzigkeit und an deine Güte
•für alle, die dir nachfolgen und weitergeben von deinem Wort
• für bedrängte und verfolgte Christinnen und Christen
Gedenke, Herr, an deine Barmherzigkeit und an deine Güte
• für alle, die unter der Coronapandemie leiden
• für Menschen, deren Existenz bedroht ist
• für die, die keine Zukunft für sich sehen
Gedenke, Herr, an deine Barmherzigkeit und an deine Güte
• für die Kranken und Sterbenden
• für Pfleger und Ärztinnen
• für Forscher und Lehrende
Gedenke, Herr, an deine Barmherzigkeit und an deine Güte
• für Politiker und Richterinnen
• für Führungskräfte in Unternehmen
Gedenke, Herr, an deine Barmherzigkeit und an deine Güte
• für uns selbst in unserem Alltag
• für die, die uns nahestehen….
Gedenke, Herr, an deine Barmherzigkeit und an deine Güte.
Mit den Worten deines Sohnes rufen wir zu dir:
Vater unser. . .
Segen
Es segne und behüte uns der liebende Gott,
der Vater, der Sohn und der Heilige Gott. Amen
27. Feb. 2021 um 23:39 Uhr